Entscheidet man sich für einen der o.g. 1/2"
Umbauten (außer 5. natürlich), dann hat man zwar eine 1/2"
Befestigungslösung, ist damit aber immer noch 100% frei in der
Systemwahl.
Da der Arm des 731/714 nicht höhenverstellbar
ist, muß ein System bzgl. seiner Bauhöhe so gewählt
werden, daß der Arm hinterher wieder waagrecht ist (evtl. kann
unterlegt werden).
Bei den o.g. Varianten, die sehr leicht sind,
also das ULM Prinzip erhalten, muß die Nadelnachgiebigkeit des
Ersatzsystems sehr hoch sein (ca. im Bereich des ULM60E, also ~25).
DIY Adapter:
Hier zunächst mal eine kurze Übersicht eines Teils der TK's:
In Frage kommen alle TK mit Federstiften, also TK15, 25, 14, 24.
Ideal ist das TK24, da hier die Seiten schon passen.
Im
Folgenden beziehe ich mich auf einen TK14 Grundkörper, in meinem
konkreten Fall ein TK122, da es aus einem Dual 1226 stammt und daran
ein Shure M75D befestigt war:
Beim TK14 sind die
Seitenteile weiter nach unten gezogen und müssen zunächst auf
das Seitenmaß eines TK24 gekürzt werden:
Zur Übersicht hier mal das TK von oben:
Das TK muß in seiner Länge nun gekürzt werden (roter Schnitt, ca. 1mm vor den Langlöchern).
Danach wird der Mittelsteg herausgeschnitten (blaue Schnitte).
Ich wollte die Headshell zum Schluß vorne wieder rund konturieren (Auffüllen mit UHU Plus Acrylit).
Damit der Kleber mehr Haftfläche hat, habe ich die Schnittkanten vor den Langlöchern (roter Schnitt) etwas abgerundet.
Nun
hat man ja den vorderen Teil abgeschnitten. Darin befindet sich (von
unten gesehen) der Verriegelungskeil, den wir wieder benötigen.
Also schneidet man aus dem vorderen Abfallstück den Teil heraus (siehe rotes Rechteck):
Ab jetzt wird's fitzelig, weil es jetzt um Genauigkeit geht.
Der
ausgeschnittene Verriegelungskeil muß in seiner Breite nun so
angepaßt werden, daß er exakt und rechtwinklig dort rein
paßt, wo wir mit den blauen Schnitten den Mittelteil
herausgenommen haben.
Der so eingepaßte neue
Verriegelungskeil wird nun erst mal seitlich mit dem TK verklebt (UHU
Plus Endfest 300), wobei das Maß zum hinteren Teil des TK exakt
stimmen muß, sonst greift die Klemmung von der Kopfblende nicht
richtig.
Auf der Oberseite (zur Kopfblende hin) muß das Ganze plan bleiben.
Nächster
Schritt ist eine neue Aussparung für den Klemmriegel der
Kopfblende. Hier ist dremeln mit viel Feingefühl und sukzessives
Probieren + Anpassen gefragt. Vorsicht (!) beim Probieren mit dem
Klemmriegel, sonst bricht der eingeklebte Steg wieder heraus.
Wenn
das soweit paßt, dann geht's an die Konturierung des
Headshell-Kopfes. Ich habe dazu unten und vorne (mit entsprechender
Rundung) mit Tesa-Film abgeklebt und mit UHU Plus Acrylit
aufgefüllt. Anschließend alles nochmal etwas mit dem Dremel
in Form gebracht und entkantet.
Wichtig ist hierbei auch, daß
die Dicke des TK erhalten bleibt und beim Planschleifen des
Füllklebers das TK im Querschnitt parallel bleibt, ansonsten
würde das System später schief sitzen.
Als letztes
muß ein Loch für den Paß-Stift gebohrt werden
(D=1,5mm). Hier bei ist wieder das Maß zur Hinterkante des TK
bestimmend. Wie man auf meinen Bildern sehen kann, habe ich mich dabei
leider um 1mm verhauen, mußte nachbessern, wieso der Stift nun
schräg drin sitzt. Funktioniert meiner Erfahrung nach aber auch.
Der Stift muß mittig sitzen und darf oben 2 bis max. 2,5mm raus
schauen. Man kann dafür das Ende eines 1,5mm Bohrers oder so wie
ich, einen entsprechenden Stahlnagel nehmen. Der Stift wird eingeklebt
und dann oben auf passende Länge und unten plan zur
Oberfläche geschliffen. Ggf. lockert sich die Klebung durch die
entstehende Hitze, muß also evtl. nochmal nachgeklebt werden.
Das
Finish erfolgt wahlweise mit schwarzer oder silbriger Farbe. Das habe
ich noch nicht gemacht, weil ich momentan beides noch nicht habe.
Nachtrag:
Nachdem es dieser Tage mal dran ging, an dem Adapter auch mal ein System zu betreiben:
Aus
mir unerfindlichen Gründen hängt der Adapter schief in der
Headshell, obwohl die Oberseite plan ist. Ich vermute, daß der
Keil in dem der Riegel der Headshell eingreift etwas schief sitzt und
beim Verriegeln sich dann der Adapter etwas seitlich neigt.
Gut daß ich vor dem Einbau des Systems mal mit einer Druckbleistiftmine nachgecheckt habe:
Habe ich pragmatisch mit einer kleinen Ausgleichsunterlage (verklebt mit dem Adapter) behoben:
Danach, mit Ausgleichsunterlage:
Dann den Adapter mit matt schwarzer Modellbaufarbe lackiert:
Ich
habe mich für ein Ortofon OM entschieden. Aktuell noch mit
Nachbaunadel, aber nach Hörsessions in den letzten Wochen, auch
mit dem originalen ULM-60E System, kommt da noch eine Ortofon Nadel 40
dran - wenn schon, denn schon
Justieren
kann man natürlich mit einer Schablone, aber ich habe ja den
originalen Adaptersatz samt Lehre. Also wieso nicht damit machen ...
Justieren kann man natürlich mit einer Schablone, aber ich habe ja den originalen
Also, wieso das Ortofon OM ?
(a) Es klingt mMn nach Klasse
(b)
Es harmoniert wegen seines Gewichts (2,5g), seiner Nadelnachgiebigkeit
(25μm/mN) und seiner Bauhöhe optimal mit dem ULM Arm
Gewichtsmäßig kann man es noch etwas abspecken, wenn man das eingelegte Plättchen raus nimmt:
An die Lehre habe ich erst mal mit Tesa einen kleinen "Papp-Anschlag" geklebt:
Dann
den Adpater an das TK aus dem originalen Adaptersatz geklammert, so
daß die hinteren Anschlagskanten bündig sind, sich also
insgesamt (bezogen auf die Länge des originalen TK) wieder der
gleiche Nadelabstand ergibt:
Dann das Gebilde sacht in einem Schraubstock fixiert, damit auch die seitliche Ausrichtung paßt:
System eingestellt, so daß sich die Nadel im Dreieck der Lehre befindet: