Patchbay

Generelles

Patchbays (bzw. auch Patchpanels genannt) sind Paneele die im Studio- und Bühnenbereich verwendet werden.
Sie dienen dort dazu, je nach Equipment und Bedarf bestimmte Geräte zusammen zu schalten.
Dabei ist es seitens der Patchbay elektrisch egal, ob es sich um Ausgänge oder Eingänge handelt.
Darin liegt ein Nachteil, da man prinzipiell auch Ausgang auf Ausgang schalten kann und damit je nach Gerät durchaus auch mal was kaputt gehen könnte.

Konvention

Um das Risiko für versehentliches Verschalten "Ausgang auf Ausgang" etwas zu minimieren, hat man wohl im Studiobereich eine Konvention eingeführt:

Varianten

Die Auswahl ist groß, es gibt komplette Patchbays mit Gehäuse und (hinten offene) Panels zum Einbau in 19" Racks.
Patchbays für Spezialanwendungen, z.B. Netzwerke, Telefon, Video, will ich hier nicht weiter beschreiben.
Frontseitig

Besser sind jedoch Bantam (TT-Phone) Buchsen, da sich diese beim Stöpseln von Ablagerungen befreien und daher nicht zu Wackelkontakten neigen

unsymmetrisch (im Heimbereich üblich), d.h. linker, rechter Kanal und Signalmasse auf einem (3-poligen Stecker)

symmetrisch (im Studio üblich), d.h. pro Kanal +, - und Schirmung auf einem (3-poligen Stecker)
beides ist mit der Patchbay möglich

Wird unsymmetrisch verschaltet (linker und rechter Kanal auf einem Stecker), dann können über eine Patchbay mit z.B. 48 Kanälen auch 48 Ein-/Ausgänge verschaltet werden.
Wird symmetrisch verschaltet, dann halbiert sich die Anzahl zu verschaltender Ein-Ausgänge, da ja für 2 Stereokanäle, 2 Stecker verwendet werden müssen.

Und welche habe ich genommen ? Und wieso ?

Da mir 48 auswählbare Ein- und Ausgänge locker reichen, ist es eine solche geworden.
Damit sind die Buchsen auch noch einigermaßen auseinander um vernünftig beschriften zu können.
Ich wollte eine mit Lötanschlüßen. Das macht zwar eine mords Arbeit das alles zu verdrahten, dafür muß man sich aber auch keine Gedanken über Wackelkontakte an billigen Cinch Buchsen machen.
Die, die ich schlußendlich günstig gebraucht bekommen konnte (Marke "Rean"), kam ohne Gehäuse und kam in ein nachgekauftes 1HE 19" Gehäuse.

Natürlich die Patchbay selbst
Ein passendes Gehäuse
Dazu noch ein paar Bantam Strippen (Patch-Kabel), um an der Front verschalten zu können
Audiokabel, so lang wie eben alle Verbindungen benötigen
Stecker (je nach Geräten, z.B. Cinch) für die Hifi Geräte Seite
Tip:

Ich habe mir hierzu doppelt so lange, fertige Cinch Kabel gekauft und in der Mitte durchgeschnitten
Das kommt deutlich billiger und man muß nicht auch noch geräteseitig Stecker anlöten.

Die Kanalbelegung am Bantam-Stecker ist grundsätzlich die gleiche wie bei Klinken-Stecker:

Tip (Spitze):	linker Kanal (L)
Ring (mitte)	rechter Kanal (R)
Sleeve (hinten):	gemeinsame Masse der beiden Kanäle

Selbstverständlich kann man das alles auch anders belegen, aber wieso vom Standard abweichen ?
In der hier gewählten "single normalled" oder auch "full normalled" Verschaltungsvariante

sind zwischen den beiden Buchsenpaaren (oben und unten) jeweils L und R gebrückt (Lötbrücke auf der Rückseite der Buchse)
damit sind die an der jewiligen Buchse angeschlossenen Geräte ohne von außen gesteckte Verbindung durchverbunden
damit läßt sich eine "Default" Belegung realisieren
wird von außen ein Stecker eingesteckt, dann wird diese innere Brücke geöffnet und das Signal läuft über das Patch-Kabel

Läßt man diese Brücke weg (was kein Problem ist) dann werden Verbindungen zwischen oben und unten eben nur dan hergestellt, wenn beide von außen per Patch-Kabel verbunden werden.
Anschlußbelegung von oben nach unten

Buchse oben	Sleeve	gemeinsame Masse der beiden Kanäle an Ausgang des Quellgeräts
	Ring	zum rechten Ausgangskanal des Quellgeräts
	Ring normalled	zu "Ring normalled" der unteren Buchse
	Tip	zum linken Ausgangskanal des Quellgeräts
	Tip normalled	zu "Tip normalled" der unteren Buchse

Buchse unten	Tip normalled	zu "Tip normalled" der oberen Buchse
	Tip	zum linken Eingangskanal des Verstärkers
	Ring normalled	zu "Ring normalled" der oberen Buchse
	Ring	zum rechten Eingangskanal des Verstärkers
	Sleeve	gemeinsame Masse der beiden Kanäle an Eingang des Verstärkers

Zum Normalling gibt es im Internet ansonsten tausende Seiten mit Erklärungen der entsprechenden Signalflüße

Ist die Schaltlogik der Buchsen erst mal verstanden und die Normalling Brücken zwischen oberer und unterer Buchse verlötet, dann komtmt die Fleißarbeit.
D.h. für jeden Ein- und Ausgang der über die Patchbay verschaltet werden soll, muß nun ein Cinch-Kabel angelötet werden.